Kluge Anleitungen zum Thema Positionierung habe ich schon viele gelesen. Helfen sie konkret weiter? Geht so, finde ich. Geht es dir auch so? Du hast verstanden, wie es theoretisch funktioniert und willst jetzt an die konkrete Umsetzung? Gut so! Dann habe ich hier was für dich: 10 Möglichkeiten mit Beispielen für deine optimale Positionierung. Diesmal nix mit Apple, Oatly und Co. Hier schauen wir uns Beispiele an, die viel näher an dem sind, was du tust.
Inhalt
Positionierung in einem Satz und Bildern
Wie erarbeitest du deine Positionierung?
Zehn gute Beispiele für deine Positionierung
Positionierung in einem Satz und Bildern
Positionierung bedeutet, einen definierten Platz im Markt einzunehmen, um sich für die Zielgruppen attraktiv von der Konkurrenz abzuheben.
OK, Konkret.
Du nimmst einen Platz am Markt ein.
Du machst es anders.
Du bist relevant.
Die Folge.
Du schaffst eine klare Identität.
Du kommunizierst eine klare Botschaft.
Du baust Vertrauen auf.
Du machst es deiner Zielgruppe leichter. Du beantwortest die Frage:
Warum DU und nicht die anderen.
Warum ist Positionierung wichtig?
In einem Wort.
DIFFERENZIERUNG.
Wenn wir alle das Gleiche anbieten, musst du
mehr arbeiten
mehr handeln
mehr kommunizieren
damit deine Zielgruppe dich überhaupt wahrnimmt.
So einfach ist das.
Die schönen Nebeneffekte einer Positionierung kommen dann fast von allein.
Du kommunizierst klarer.
Deine Ansprache ist persönlicher.
Du erreichst deine Zielgruppe schneller.
Die Menschen fühlen sich verstanden, weil du ihre Sprache sprichst und genau weißt, was sie brauchen.
Das Ergebnis.
Menschen vertrauen dir schneller. Du bietest nicht nur Zeit, sondern echte Lösungen mit Nutzen. Das macht es dir leichter, höhere Preise zu verlangen. Listo.
Auf den Punkt gebracht.
Eine gute Positionierung hilft deinen Wunschkunden sofort zu verstehen, was du tust, wie du ihnen hilfst und warum du anders bist als die Konkurrenz.
Was du tust, für wen und was deine Kunden davon haben.
(Du kannst es auch NUTZEN nennen)
Jetzt drehen wir den Spieß um.
Es zählt nicht, was du denkst. Es zählt, wie sie dich wahrnehmen. Kommt das, was du vermitteln willst, auch wirklich so an?
Im Designsprech nennt man das den Unterschied zwischen dem SOLL-und dem IST-Bild. Passt das nicht zusammen, wird es schwierig mit der Positionierung.
Wie erarbeitest du jetzt deine Positionierung?
Wie gehst du jetzt vor? Gerade am Anfang brauchst du keine perfekte Lösung. Fang einfach an. Wähle eine Richtung, die sich für dich richtig anfühlt, und starte. Deine Besonderheit und damit deine Positionierung wird sich mit der Zeit entwickeln und klarer werden. Beantworte die Frage, warum DU und nicht die andere.
Schau dir die Möglichkeiten an. Lass dich von den Beispielen inspirieren.
Apple, Oatly, Patagonia sind gute Beispiele. Theoretisch. Doch bei den großen Namen fällt es oft schwer, die Parallelen zu kleinen Unternehmen zu ziehen. Es sieht so einfach aus, wie sie es gemacht haben. Ist es aber nicht.
Deshalb habe ich bewusst Solo- oder Kleinunternehmen aus dem DACH-Raum ausgewählt. Diese Unternehmen sind vielleicht nicht jedem bekannt, haben sich aber erfolgreich positioniert.
10 gute Beispiele für deine Positionierung
❶ Das Angebot
Positionierung über das Produkt oder die Dienstleistung selbst.
Hier geht es um das WAS. Idealerweise hast du ein Produkt, das es so noch nicht gibt. Oder eine Dienstleistung, die wirklich innovativ ist. Zugegeben, das ist schwierig. Aber was wäre, wenn du ein bestehendes Produkt oder eine bestehende Dienstleistung in ein neues Licht rückst?
Lene Wichmann ist Fotografin. Statt Hochzeitsreportagen bietet sie Selbstliebe- und intime Paarshootings an.
MERKE: Der Erklärungsaufwand ist hoch. Ein echtes neues Produkt kennt am Anfang niemand.
Beispiel
↳ Selbstliebe und Paarshooting
ACHTUNG
Allgemeine Aussagen wie diese, sind keine Positionierung, sondern allgemeine Eigenschaften, die jedes Unternehmen haben sollte.
☒ Design mit Leidenschaft
☒ PR-Beraterin mit Herz
☒ Hundetrainer mit Empathie
☒ Unternehmensberaterin mit Erfahrung
❷ Die Methode
Hier steht der Weg im Mittelpunkt.
Es ist einfacher, sich über eine Methode zu positionieren, als nur über das Angebot zu sprechen. Du stellst die Transformation in den Vordergrund und richtest deine gesamte Kommunikation darauf aus. Ob in einem Buch, einem Kartenset oder in Workshops mit deinen Kundinnen und Kunden. Dein Wissen kombiniert mit einer Methode macht dich einzigartig. Und schon ist die Positionierung da.
Volker Kast ist Bildungsexperte und hat mit Klimaxo ein Kartenspiel entwickelt, das komplexe Klimafakten spielerisch vermittelt. Perfekt für alle, die mit Spaß die Welt verändern wollen!
Beispiel
↳ Klimafakten verstehen
❸ Die Persönlichkeit
Hier bist du selbst der Star.
Kennst du Alfons, den Kabarettisten mit der orangen Trainingsjacke, dem Puschelmikrofon und der Kladde? Oder hast du schon vom Quotenchinesen gehört? Stephan Park ist Copywriter und sagt von sich selbst, dass er besser schreibt, als er aussieht. Eigentlich ist er Koreaner, aber Quotenchinese klingt einfach besser. Du siehst, Humor funktioniert und du musst es mit der Persönlichkeit nicht immer so genau nehmen.
Ich verstehe, dass das nicht jedermanns Sache ist.
Diese Positionierung erfordert Mut.
Aber.
Einen Teil der Persönlichkeit zu zeigen, den man nicht so mag, kann auch eine Erleichterung sein. Sich nicht mehr verstecken zu wollen. Eins ist klar, es ist DEINE Macke. Sie gehört dir und deiner Positionierung.
Was für eine Erleichterung! Heute kommuniziere ich das ganz bewusst.
Ich bin belgische Designerin und ja, ich habe einen Akzent. YES I CAN.
Beispiel
↳ Quotenchinese
❹ Die Zielgruppe
Sprich eine klar definierte Gruppe an.
Du sprichst eine ganz bestimmte Gruppe an. Diese Nischenpositionierung ist wahrscheinlich die beliebteste und effektivste Möglichkeit.
In meinem Beitrag ↳ Positionierung: So findest du deine Nische erkläre ich, warum das nicht mein Weg ist. Ich liebe es einfach, mit verschiedenen Branchen zu arbeiten.
Die Kreativagentur Max and Doris hat das jedoch sehr geschickt gelöst. Sie arbeitet ausschließlich mit Marken, die speziell die Generation Z ansprechen. So bedienen sie unterschiedliche Branchen und haben trotzdem eine ganz klare Positionierung.
Susanne Karner ist Pflegeexpertin. Das ist nichts Neues. Mit ihrem Angebot richtet sie sich jedoch an Menschen, die ihre Eltern aus der Ferne unterstützen müssen oder wollen. Und schon wird es neu.
Beispiele
↳ Agentur für die Generation Z
↳ Eltern aus der Ferne unterstützen
❺ Der Preis
Attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.
Über den Preis zu punkten, ist heikel. Dich ausschließlich über günstige Preise zu positionieren, funktioniert auf Dauer kaum. Es gibt immer jemanden, der es noch billiger anbietet. Und du brauchst große Massen, damit es sich für dich finanziell lohnt. Besser ist es, wenn du ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis anbietest.
Milk and Honey beispielsweise kommuniziert sein Preismodell sehr transparent auf der Website. Du kannst das Paket individuell nach Laufzeit und Leistung auswählen, sodass ihre Dienstleistungen für jedes Budget erschwinglich bleiben.
Beispiel
↳ Attraktive Preise
❻ Die Qualität
Neue Standards setzen.
Überlege dir, was in deiner Branche nervt. Konzentriere dich auf das, was schief läuft – und mach es besser.
Merchery ist ein belgisches Unternehmen, das genug hatte von all den billigen Werbegeschenken wie dem lächerlichen Plastik-USB-Stick, dem minderwertigen Notizblock oder dem langweiligen Plastikkugelschreiber. Also hat Merchery sich was überlegt und bietet jetzt Werbeprodukte an, die sowohl qualitativ hochwertig als auch nachhaltig sind. Und macht damit den Unterschied.
Beispiel
↳ Bessere Werbegeschenke
❼ Das Ergebnis
Positionierung über das Resultat.
Hier stellst du das Ziel in den Vordergrund, das deine Zielgruppe mit deinem Angebot erreicht. Habitiny formuliert auf seiner Website sehr charmant, wie es einen Raum mehr in dein Zuhause zaubert. Merkst du es? Sima Niroumand schreibt nicht, dass sie Innenarchitektin ist. Die Botschaft ist klar: Den fehlenden Raum zaubern, damit Familien in ihrer Lieblingswohnung bleiben können. NICE.
Beispiel
↳ Mehr Raum zaubern
❽ Die Haltung
Wofür stehst du? Wogegen bist du?
Eine klare Haltung genügt oft schon, um sich zu positionieren. Überlege, wofür du stehst und setze ein Zeichen.
Alexandra Polunin hat nach Jahren im Social Media Hamsterrad den Stecker gezogen und alle ihre Social Media Konten gelöscht. BÄM. Heute berät sie andere Unternehmen, wie Marketing komplett ohne Social Media funktioniert. Et voilà. So entsteht die eigene Zielgruppe von ganz alleine. Es sind Menschen, die genau wie Alexandra keine Lust haben, ihr Frühstück zu fotografieren, das Angebot vorzutanzen oder auch im Urlaub den Algorithmus zu bedienen.
Millawkids kommt nicht aus dem DACH-Raum. Trotzdem ist es eine Erwähnung wert. Diese Mutter war es leid, für ihre beiden Kinder (Junge und Mädchen) unterschiedliche Klamotten zu kaufen. Heute bietet Millawkids genderneutrale Kinderkleidung an, die auch gerne etwas größer gekauft werden kann, damit sie lange hält. Ohne Blümchen und Traktoren.
Beispiele
↳ Marketing ohne Social Media
↳ Genderneutrale Kinderkleidung
❾ Die Story
Dein Warum als Positionierung.
In deiner Story gibt es ein Vorher und ein Nachher. Ein einschneidendes Erlebnis wird zum Wendepunkt, für dich und andere.
Paula Steinegger war bereits eine erfolgreiche Patissière, als bei ihr Diabetes Typ 1 diagnostiziert wurde. Aus ihrem grössten Problem wurde schließlich ihre stärkste Positionierung: gesunde Patisserie für alle, die ohne schlechtes Gewissen genießen wollen.
Natascha Wegelin, besser bekannt als Madame Moneypenny, musste erst selbst bei einem unseriösen Finanzvermittler Geld verlieren, bevor sie ihre Mission fand: Frauen auf dem Weg zu finanzieller Sicherheit zu begleiten. Was als persönliches Ein-Frau-Projekt begann, ist heute eine riesige Community von Frauen, die gemeinsam wachsen und lernen.
Beispiele
↳ Gesunde Patisserie
↳ Madame Moneypenny
❶⓿ Das Design
Schönes Design wirkt – und verkauft.
Hast du schon einmal eine Flasche Wein gekauft, nur weil dir das Etikett gefällt, ohne zu wissen, ob der Wein auch schmeckt? Ich schon!
Hochwertiges Design oder eine gelungene Verpackung verbinden wir automatisch mit Qualität. Genau das kann auch eine wirkungsvolle Positionierung sein.
Noch nicht überzeugt?
Stell dir ein Regal voller Schokolade vor – mit den üblichen Verdächtigen wie Milka oder Rittersport. Dazwischen steht eine außergewöhnliche Verpackung von Jokolade, die sofort ins Auge springt. Wenn dann noch klar ist, dass diese Schokolade fair produziert wurde, sind viele bereit, dafür einen höheren Preis zu bezahlen.
Ein anderes Beispiel: Die Designagentur Eiga hat das Design für die Zahnbürste Biobrush entwickelt. Als ich diesen Artikel vor zwei Tagen schrieb, gab es noch keinen Shop. Doch ich weiß jetzt schon: Sobald ich diese schöne Verpackung im Drogeriemarkt sehe, werde ich zuschlagen.
Beispiele
↳ Schöne und faire Schokolade
↳ Tolle verpackte Zahnbürste
Fazit
Das war’s! Ich hoffe, du hast jetzt viele konkrete Ideen für deine Positionierung. Hat dein Unternehmen bereits eine gute Positionierung? Oder kennst du andere, deren Positionierung dir gefällt? Dann schreibe mir und ich nehme sie gerne als Beispiel in diese Liste auf.
Wenn du Unterstützung bei deiner Positionierung brauchst, melde dich bei Katrien oder in den Kommentaren.
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